Unser Wahlprogramm für die Legislaturperiode 2024 - 2029 der Wählergemeinschaft "Kühlungsborner Liste".
Durch eine Beschlussvorlage der Kühlungsborner Liste wurde im Jahr 2020 (Beschlussvorlage der KL-Fraktion- 2020/KL/085-2) die Entwicklung des Stadtviertel West in einem Konzept zusammengefasst.
Bis dato war es üblich jedes Projekt und jeden Bauantrag einzeln zu bewerten. Durch das Konzept "Stadtentwicklung Viertel West" wurden erstmals alle Faktoren ganzheitlich betrachtet und Wechselwirkungen gegenübergestellt. Auch in Zukunft werden wir die Stadtentwicklung als großes Ganzes betrachten und diese Gesamtbetrachtung vor Einzelprojekte stellen.
Entspricht die Infrastruktur von Kühlungsborn den aktuellen Bedürfnissen und denen der Zukunft?
Die Kühlungsborner Liste steht seit ihrer Gründung an der Seite unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft NOVEG. Den ehemaligen Stadtvertretern der Kühlungsborner Liste ist es maßgeblich mit zu verdanken, dass die NOVEG wirtschaftlich saniert und erhalten werden konnte - während andere Parteien und Wählergruppen sich bereits offen für einen Verkauf der Gesellschaft ausgesprochen hatten. In den letzten Jahren ist deutlich geworden wie wichtig die NOVEG für Kühlungsborn ist. Immer wieder gab es Versprechen, dass auch private Investoren sozialen und günstigen Wohnraum schaffen. Durch gestiegene Baukosten und Zinsen, aber vor allem durch hohe Gewinnerwartungen, konnten diese Versprechen nicht immer gehalten werden. Wir versprechen weiterhin Hand in Hand mit der NOVEG und unserer Verwaltung gemeinsam nach Lösungen zu suchen, um fairen Wohnraum zu schaffen und bestehenden instand zu setzen. Nur so kann es uns gelingen jungen Familien in Kühlungsborn zu halten und anzusiedeln.
Weiterhin sehen wir große Chancen darin das Radwegenetz in Kühlungsborn zu erneuern und zu erweitern, um häufiger auf das Auto verzichten zu können. Der Autoverkehr wird hierdurch entlastet und das bietet wiederum mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden - insbesondere unseren Jüngsten! Umso sicherer und komfortabler unsere Radwege sind, desto mehr werden diese aktiv genutzt.
Aktuell beschäftigen sich die Verwaltung und Stadtvertretung mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgebäudes. Dieser Neubau wird von uns uneingeschränkt unterstützt. Auch hier wird deutlich, dass wir weitsichtig handeln müssen und dabei nicht nur an morgen und übermorgen denken. Umso wichtiger ist es vorausschauend in die Zukunft zu blicken: Wie sieht unsere Stadt in 5, 10 oder 15 Jahren aus – werden die Anforderungen an die Kameraden und ihre Ausrüstung noch weiter steigen? Ist eine Integration des Rettungsdienstes und der Polizei möglich? Kann auch der Bauhof von einem Umzug profitieren? Derzeit werden die Bedarfe dazu analysiert. Wir versprechen Euch aber heute schon, diese Fragen zu stellen und bei den Planungen entsprechend weit in die Zukunft zu denken.
Auch das Thema einer Schwimmhalle ist wieder präsent. Nachdem die Stadtvertretung sich aus wirtschaftlichen Gründen gegen den Bau einer eigenen städtischen Schwimmhalle in Kühlungsborn entschieden hat, unterstützen wir den Aufruf des Doberaner Bürgermeisters, dieses Projekt regionsübergreifend noch einmal anzugehen und gemeinsam erneut zu betrachten.
Wir setzen uns für die aktive Nutzung des Stadtwaldes ein. Als grüne Oase der Stadt bietet er Raum für Erholung, Ruhe und sportliche Aktivitäten. Wir wollen einen Trimm-Dich- und einen Barfuß-Pfad, mehr attraktive Sitz- und Erholungsflächen und mehr Mülleimer. Des weiteren können wir uns einen Ausbau des Lehrpfades sehr gut vorstellen. Zu all diesen Themen sind wir bereits aktiv mit TFK, Stadt, medizinischen Einrichtungen und der Forst im Austausch.
Wir sprechen uns klar für die Schaffung einer weiteren Sport- und Freizeithalle in Kühlungsborn aus. Zur Umsetzung gibt es bereits heute verschiedene Lösungsansätze. Welche die beste und zukunftssicherste ist, wird die Bedarfsanalyse zum Bürgerhaus und zur Schulerweiterung zeigen. Der Sportplatz in Kühlungsborn Ost wird auch Dank der aktiven Unterstützung der Kühlungsborner Liste wieder zu einem Leichtathletiksportplatz. Viele unserer Mitglieder engagieren sich in verschiedenen Vereinen und treiben diese voran. So können wir mit Recht behaupten immer mittendrin statt nur dabei zu sein. Neben den sozialen Aspekten, ist es ein großer Vorteil bei aufkommenden Problemen, diese auch sofort angehen zu können und nicht erst auf die lange Bank zu schieben. Durch dieses Netzwerk gelingt es immer häufiger individuelle Herausforderungen in der Gemeinschaft zu lösen.
Die Stadtvertreter der kommenden Legislaturperiode stehen vor großen Herausforderungen im Bereich unserer Schulen. Durch neue Bedarfe von Räumlichkeiten im Zuge der Inklusion ist eine bauliche Erweiterung unserer Schulen notwendig. Die dazugehörigen Untersuchungen hierzu laufen bereits. Wir sind der Meinung, dass Finanzmittel die unmittelbar für die Bildung unserer Kinder und deren Freizeitaktivitäten eingesetzt werden grundsätzlich gut investiert sind.
In einer Welt in der der Klimawandel allgegenwärtig ist, ist es aus unserer Sicht unausweichlich Kühlungsborn so zu gestalten, dass auch die Generationen nach uns, einen Ort vorfinden, in dem es sich lohnt zu leben. Die Ostsee vor unserer Haustür und unser Stadtwald als grüne Oase gilt es hier besonders als Lebensraum und Erholungsort hervorzuheben. Wir sehen unsere Stadtverwaltung sowie ihre Tochterunternehmen in der Pflicht mit gutem Beispiel voranzugehen und langfristig nachhaltiger zu wirtschaften. Hierfür werden wir die entsprechenden Beschlussvorlagen einreichen.
Viele städtische Dachflächen sind heute noch ungenutzt. Im gesamten Regelungsbereich der Gestaltungssatzung sind Photovoltaik und Solaranlagen untersagt - hier sehen wir ungenutzte Potentiale. Welche Möglichkeiten gibt es die gesammelten Gartenabfälle auf dem Bauhof und die natürliche Ressource des angespülten Treibsel am Strand als Energie, beispielsweise mittels einer Biogasanlage für unseren gesamten Ort nutzbar zu machen? Darüber hinaus setzen wir uns für eine stringente Umsetzung des Verkehrskonzeptes ein. Optimieren wir die Bedingungen, fällt es uns allen leichter hin und wieder auf das Auto verzichten zu können und stattdessen den ÖPNV und das Fahrrad zu nutzen.
Der Tourismus ist und bleibt der stärkste Wirtschaftsfaktor in Kühlungsborn. Trotzdem verzeichnet unser gesamtes Bundesland im Tourismus der Ostseeküstenregionen einen Abwärtstrend. Wir haben versäumt uns innovativ und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln und zu lange an einem Ist-Zustand festgehalten – ohne zukunftsorientierte Lösungen zu finden. Zum einen ist es nun wichtig diesem Trend entgegen zu wirken, denn eine Vielzahl von Arbeitsplätzen ist eng an den Tourismus geknüpft.
Zum anderen bleibt dabei zu berücksichtigen, dass die Weiterentwicklung Kühlungsborns im Einklang mit den Bedürfnissen und Anliegen der Einwohner erfolgt. Der Tourismus bringt zahlreiche Vorteile für unsere Stadt und unsere Region, dessen wir uns bewusst sein dürfen. Eine ausgewogene Ortsentwicklung berücksichtigt die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung, um sicherzustellen, dass die Lebensbedingungen verbessert werden und die Infrastruktur den Anforderungen der Gemeinschaft gerecht wird. Es ist wichtig, dass die Entscheidungsträger bei der Stadtplanung und Entwicklung aktiv die Meinungen unserer Bürger einholen und in ihre Überlegungen einbeziehen. Zusätzlich muss darauf geachtet werden, dass die natürliche Umgebung und die ökologische Balance gewahrt bleiben. Eine nachhaltige Entwicklung kann sicherstellen, dass der Tourismus weiterhin positive Effekte hat, ohne die Umwelt zu gefährden oder die Lebensqualität unserer Einwohner zu beeinträchtigen. Insgesamt ist es entscheidend, eine ganzheitliche Herangehensweise bei der Ortsentwicklung zu verfolgen, die die Interessen der Einwohner respektiert und gleichzeitig die positiven Aspekte des Tourismus nutzt. Um Kühlungsborn wieder an die Spitze zu führen, bedarf es Investitionen und Innovation! Wir sind uns bewusst das einige Projekte aus ökonomischen sowie ökologischen Gründen nur innerhalb der Modellregion funktionieren können, umso wichtiger ist es auch regional zu denken und gemeinschaftlich zu handeln.
Neben den zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir ein wachsames Auge auf die finanzielle Lage unserer Stadt haben. Wir müssen sicherstellen, dass unsere Ausgaben im Einklang mit unseren Einnahmen stehen. Denn letztendlich können wir nur das Geld ausgeben, das wir auch tatsächlich erwirtschaften können. In Zeiten knapper Finanzen müssen wir besonders klug und strategisch handeln. Das bedeutet, dass wir Prioritäten setzen müssen und uns zunächst auf die wichtigsten Investitionsentscheidungen konzentrieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass finanzielle Engpässe uns von unseren langfristigen Zielen abhalten. Vielmehr müssen wir diese Herausforderungen als Ansporn nehmen, um noch effektiver und effizienter zu werden. Lasst uns deshalb gemeinsam daran arbeiten, unsere Stadt finanziell gesund zu halten und sicherzustellen, dass wir auch in Zukunft in der Lage sind, die notwendigen Investitionen für unsere Entwicklung zu tätigen. Mit einer klugen und vorausschauenden Finanzpolitik können wir sicherstellen, dass unsere Stadt auch weiterhin auf einem stabilen Fundament steht und für die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger gerüstet ist.
Die Verwaltungsstruktur der Stadt Kühlungsborn wurde 2023 überprüft und das daraus erfolgte Gutachten samt Handlungsempfehlungen gilt es nun umzusetzen. Eine Verwaltung kann nur effektiv arbeiten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, die Prozesse schlank sind und alle Mitarbeiter optimal eingesetzt werden. Nicht zuletzt aufgrund des Fachkräftemangels werden wir auch in der Verwaltung mit weniger Personal auskommen müssen, was eine gewisse Entschlackung und Automatisierung mit sich bringen muss. Die Verwaltung wollen wir zum Beispiel dahingehend modernisieren, dass man bereits online Termine buchen kann und somit die Wartezeiten im Rathaus verringert werden. Weiterhin sollten transparente Prozesse und die Einbeziehung der Bürger und Bürgerinnen in der heutigen Zeit selbstverständlich sein. Das Interesse der Bürgerschaft für städtische Projekte steigt stetig. So ist auch die jüngste Umfrage zum Thema Bürgerhaus auf die Initiative der Kühlungsborner Liste zurückzuführen.
Seit einigen Jahren ist der Glasfaserausbau auch in Kühlungsborn in vollem Gange. Aber ist das schon alles zum Thema Digitalisierung? Wir müssen es endlich schaffen eine papierlose Kurkarte auszustellen! Durch ein intelligentes Parkleitsystem muss es uns gelingen bereits einfahrende Tagesgäste auf volle Parkplätze/ Parkhäuser und freie Kapazitäten auf den zwei zukünftigen Auffangparkplätzen hinzuweisen.
Da sich die meisten von uns in Vereinen sozial engagieren, wissen wir, mit welchen Problemen Ehrenamtler in ihrem Alltag konfrontiert werden. Angefangen von begrenzten Hallenzeiten, einem gesperrten Sportplatz bis hin zu gänzlich fehlenden Räumlichkeiten für Vereinsfeiern oder anderem.
Die Liste dieser Hürden, wo wir allein durch aufbrechen bekannter Strukturen, unsere Vereine und Ehrenamtler besser unterstützen können, ist lang. Unser Ansatz ist auch hier konsequent zwischen den Vereinen, der Verwaltung und der kommunalen Politik zu vermitteln. Nur wenn wir alle miteinander reden, können wir uns gegenseitig bei Problemen unterstützen. Wenn es Kühlungsborn gelingt das Ehrenamt weiter zu stärken, die Bedürfnisse des einzelnen anzuerkennen und zu berücksichtigen, können viele positive Synergieeffekte zum Wohle der Stadt entstehen. Ein Ehrenamt sollte vor allem Spaß machen und nicht an Bürokratie oder sonstigen Hindernissen scheitern.
Darüber hinaus setzen wir uns auch weiterhin dafür ein, dass die Erschließung und Nutzung neuer öffentlicher Plätze kostenfrei für jedermann zugänglich ist.
Unser Wahlprogramm für die Legislaturperiode 2019 - 2024 findet ihr hier in unserem Archiv.